Rot-Grün verhindert Prüfung einer medizinischen Vollfakultät
Carsten Meyer-Heder

Carsten Meyer-Heder

In der gestrigen Sitzung von Wissenschaftsausschuss und Gesundheitsdeputation haben die Vertreter von Rot-Grün die Idee einer medizinischen Fakultät ohne weitere Prüfung abgelehnt und wollen stattdessen eine Light-Version prüfen, bei der lediglich der klinische Teil in Bremen stattfände. „Ich finde erschreckend, wie fahrlässig sich die Koalition und Gesundheitssenatorin Eva Quante-Brandt dem Ideenwettbewerb und der Debatte um die beste Lösung von vornherein verweigern.

Damit wird auch die Aufbruchsstimmung und die Ideen bei den Hochschulen, Kliniken und der Ärzteschaft im Keim erstickt und eine nachhaltige Chance für den Forschungs-, Wissenschafts- und Medizinstandort vergeben. Bremen ist das einzige Bundesland ohne Medizinerausbildung. Solch eine politische Mutlosigkeit kann ich nicht nachvollziehen“, kritisiert Carsten Meyer-Heder. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung setzt in seinem „Masterplan Medizinstudium 2020“ klar auf eine stärkere Verschmelzung von klinischen und vorklinischen Ausbildungsabschnitten statt einer Trennung, wie SPD und Grüne es wollen. Der CDU-Spitzenkandidat hatte den Impuls für ein Medizinstudium im Frühjahr vergangenen Jahres in die politische Diskussion eingebracht, die Fraktion der Christdemokraten forderten daraufhin im Parlament eine Machbarkeitsstudie. Diese soll klären, welche Strukturen in Bremen und Bremerhaven genutzt werden können und die Kostenfrage konkretisieren.

In der gestrigen Anhörung war deutlich geworden, dass insbesondere die Kosten ohne eine Machbarkeitsstudie nicht zuverlässig beziffert werden können. Vor diesem Hintergrund hatte sich auch die Mehrzahl der angehörten Experten aus Ärzteschaft, Kliniken und Hochschulexperten für eine ergebnisoffene Prüfung unter Einbeziehung externen Sachverstands ausgesprochen. „Natürlich bin ich mir im Klaren, dass eine medizinische Fakultät ein finanzieller Kraftakt wäre. Aber die Vorteile und Chancen für unser Bundesland gegenüber der rot-grünen Light-Version überwiegen. Bremen verfügt bereits über eine gute Infrastruktur, auf der man aufbauen könnte“, betont der CDU-Spitzenkandidat. Von einer rein klinischen Ausbildung habe beispielsweise die Universität keinerlei Vorteile, insbesondere die Forschung und damit die Sogwirkung auf Wissenschaftler und Experten bleibe auf der Strecke. „Eine medizinische Vollausbildung könnte der Uni nach dem Verlust der Exzellenzstrategie dagegen Rückenwind geben.“ Auch die wirtschaftlichen Effekte für Bremen und Bremerhaven seien bei einem Vollstudium größer, trotz anfänglich höherer Investitionen: „Rot-Grün blendet aus, dass eine medizinische Fakultät nicht nur ein reiner Ausgabeposten wäre, sondern auch Wirtschaftswachstum, Ausgründungen, neue Arbeitsplätze und neue Einwohner generiert.“ Der Gesundheitssektor sei ein enormer wirtschaftlicher Faktor mit viel Potential. Schon heute arbeite jeder achte Beschäftigte in der Gesundheitsbranche. „Indem die Koalitionäre aber schon allein die Prüfung verhindern, vergeben sie ohne plausible Begründung eine echte Chance, den Medizin- und Forschungsstandort nachhaltig zu stärken“, so Meyer-Heder. Im Falle einer Regierungsübernahme im Mai 2019 werde die CDU den Beschluss um die Prüfung eines Vollstudiums erweitern, kündigt Meyer-Heder an.  

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