Heiko Strohmann ist am Samstagnachmittag mit großer Zustimmung von 78,1 Prozent als Landesvorsitzender der CDU Bremen bestätigt worden. Die Delegierten wählten den 56-Jährigen mit 121 von 155 gültigen Stimmen. Als seine Stellvertreterinnen und Stellvertreter wurden Yvonne Averwerser mit 87,6 Prozent und Thorsten Raschen aus Bremerhaven (91 Prozent) ebenfalls wieder gewählt. Neu dabei ist Wiebke Winter (83 Prozent). Sie komplementiert den Bremer Landesvorstand, nachdem die bisherigen Stellvertreter Jens Eckhoff und die Stellvertreterin Ines Schwarz zu einer erneuten Kandidatur nicht zur Verfügung standen. Heiko Strohmann dankte ihnen für ihr jahrelanges Engagement und für ihre Unterstützung.
In seiner Bewerbungsrede betonte Heiko Strohmann den Regierungsanspruch der CDU in Bremen. Er hob hervor, dass die CDU die einzige Partei sei, die die großen Herausforderungen unserer Zeit lösen könne. „Wir wollen regieren. Nicht für uns, sondern für die Menschen in Bremen und Bremerhaven. Für die Unternehmen, für die innere Sicherheit und für die Zukunftschancen unserer Kinder,“ erklärte er. Dabei betonte er, dass die CDU sich an den Lebensrealitäten und der Wirklichkeit orientiere und nicht nur an die nächste Wahl denke, sondern an ein Bremen im Jahr 2035. „Der Senat Bovenschulte ist eine Regierung der Vergangenheit. Die Themen Innere Sicherheit, Migration und Bildung redet er entweder klein oder verharrt im Stillstand.“
Strohmann ging auf die aktuelle Weltlage und den Wandel der Gesellschaft ein. „Diese Veränderungen vollziehen sich nicht in Zeiten der Stabilität, sondern in Zeiten von Krisen, Kriegen und globalen Unsicherheiten. Wir wollen die Freiheit sichern. Das gelingt nur, wenn wir bereit sind, uns den neuen Gegebenheiten anzupassen und diese mental zu akzeptieren. Auf unserem Bundesparteitag haben wir die Einführung eines verpflichtenden Dienstjahres beschlossen, wobei übergangsweise die Kontingentwehrpflicht eingeführt werden soll. Damit geben wir eine Antwort darauf, wie wir unsere Streitkräfte sowie Feuerwehr, DLRG, DRK, THW und die Zivilgesellschaft stärken wollen. Die CDU steht für Halt und Orientierung.“
Passend dazu haben die Delegierten den Leitantrag „Für ein starkes Bremen in Europa“ verabschiedet. „Unser Ziel ist eine geregelte Migrationspolitik und die Sicherung des Wohlstands durch eine stabile und innovative Wirtschaft. Damit stärken wir Europa, Deutschland sowie Bremen und Bremerhaven“, so Strohmann. Der Antrag beinhaltet die Entwicklung Bremens als Sicherheitsknotenpunkt und festen Bestandteil der europäischen Politik. Der Ausbau und die Sanierung der verteidigungswichtigen Hafeninfrastruktur und Verkehrswege sowie der Aufbau eines gemeinsamen Sicherheitsdialogs mit mittelost- und nordeuropäischen Partnerstädten stehen dabei im Mittelpunkt.
Auch dem Antrag zur Einsetzung einer Enquetekommission „Strategien für künftige Krisenprävention, Krisenbewältigung und Krisenresilienz“ stimmten die Delegierten zu. Damit soll Bremen Krisenvorsorge betreiben. „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie gravierend die Folgen von Krisen wie der Corona-Pandemie, Wirtschaftskrisen, Naturkatastrophen und geopolitischen Konflikten sein können. Diese Krisen haben die Notwendigkeit unterstrichen, dass jedes Bundesland, einschließlich Bremen, eigene Maßnahmen zur Krisenbewältigung und -prävention entwickeln muss. Die Enquetekommission soll daher konkrete Handlungsempfehlungen erarbeiten, um Bremen resilienter und krisenfester zu machen“, erklärte Heiko Strohmann.
Des Weiteren hat der Parteitag einen Antrag zur Änderung der Parteistruktur zur Zusammensetzung des Vorstandes beschlossen. Das bedeutet, dass im nächsten Schritt ein entsprechender Antrag auf Satzungsänderung für den kommenden Bundesparteitag vorbereitet wird. Damit soll die Möglichkeit geschaffen werden, auf allen Parteiebenen im Vorstand eine Doppelspitze zu installieren.