Außerordentlicher Landesparteitag der CDU Bremen
Carsten Meyer-Heder ist neuer CDU-Landesvorsitzender

Carsten Meyer-Heder ist am Donnertag Abend mit deutlicher Zustimmung von 98 Prozent zum neuen Landesvorsitzenden der CDU Bremen gewählt worden. Die Delegierten bestätigten damit den Vorschlag des Landesvorstandes für den 58-Jährigen auf einem außerordentlichen Landesparteitag der CDU Bremen. Meyer-Heder erhielt 149 von 153 gültigen Stimmen (Enthaltung: 1, Nein-Stimmen: 3). Er tritt damit die Nachfolge von Jörg Kastendiek an, der im Mai im Alter von 54 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben war. Bei den Stellvertretern standen keine Neuwahlen an: Yvonne Averwerser, Jens Eckhoff und Peter Skusa bleiben bis zur turnusgemäßen Wahl im kommenden Jahr im Amt.

Carsten Meyer-Heder kündigte in seiner Bewerbungsrede an, dass er die CDU Bremen weiter als moderne und liberale Großstadtpartei profilieren werde. „Wir haben im Wahlkampf einen neuen Politikstil eingeführt. Uns ging es darum, Menschen zuzuhören, sie auf dem Weg der Veränderung mitzunehmen, sie zu überzeugen, unterschiedliche Interessen zusammenzuführen und offen und freundlich miteinander umzugehen. Dieses Verständnis von Politik will ich gerne fortsetzen und damit einen Gegenentwurf zu Rot-Rot-Grün bilden“, sagt der 58-Jährige. Er wolle gemeinsam mit den Parteifreunden den Schwung aus dem Wahlkampf nutzen, „um jetzt die Grundlagen dafür zu legen, dass wir bei der nächsten Wahl in spätestens in vier Jahren auch unser drittes Wahlziel erreichen – den Einzug ins Bremer Rathaus!“ Die CDU sei in der kommenden Legislatur die wichtigste Oppositionspartei in der Bürgerschaft und den Beiräten. „Dafür müssen wir uns den Themen annehmen, die die Bürgerinnen und Bürger bewegen und nicht die Funktionsträger“, so Meyer-Heder. Ziel müsse außerdem sein, mehr junge Menschen und Frauen für die Parteiarbeit zu gewinnen. „Mein persönliches Ziel ist, dass wir in vier Jahren eine Kandidatenliste aufstellen, bei der auf jedem zweiten Listenplatz eine Frau steht.“

Bei Themen wie Umwelt- und Klimapolitik oder Flächenpolitik müsse sich die CDU Bremen ebenfalls neu justieren. „Nachhaltigkeit ist seit jeher ein Thema der CDU, das dürfen wir keinen grünen Ideologen überlassen“, so der Landesvorsitzende. Die CDU sei die Partei, die Klimaschutz konkret betreibe, dabei aber alle Menschen – auch die Arbeitnehmer in der Industrie und Menschen mit geringem Einkommen – im Blick behalte. „Trotzdem müssen wir in diesem Bereich nacharbeiten und deutlicher kommunizieren, wie wichtig dieses Thema für uns ist.“ Auch in der Flächenpolitik will er bisherige Ansätze weiterentwickeln. Beim Wohnungsbau sei zum Beispiel ein Einfamilienhausprogramm vorstellbar, um mittelständische Familien nicht weiter ans niedersächsische Umland zu verlieren. Eine höhere jährliche Erschließungsleistung von Gewerbeflächen sei richtig, es müsse aber auch darum gehen, eine effektivere und produktivere Nutzung anzustreben. „Als Stadtstaat kann man es sich weder ökologischen noch ökonomisch leisten, wenn auf 20.000 Quadratmeter Logistikfläche nur acht neue Arbeitsplätze entstehen“, erläutert Meyer-Heder.

Eine deutliche Absage erteilte Meyer-Heder einer Zusammenarbeit mit der AfD: „Ich plädiere dabei für eine klare inhaltliche Abgrenzung. Eine Zusammenarbeit – egal in welcher Form – scheidet für mich heute und in Zukunft aus“, stellt der neue Landesvorsitzende klar.

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